Das Duale System Deutschland


Funktionsweise des Dualen Systems

Das DSD organisiert die Sammlung, Sortierung und Verwertung von Verpackungsabfällen, die hauptsächlich aus Haushalten stammen. Diese Abfälle werden über Gelbe Säcke oder Gelbe Tonnen (für Leichtverpackungen wie Kunststoff, Metall und Verbundstoffe), Papiertonnen (für Papier und Karton) sowie Glascontainer (für Glas) gesammelt. Es gibt sowohl Holsysteme, bei denen die Abfälle direkt beim Endverbraucher abgeholt werden, als auch Bringsysteme, bei denen Verbraucher die Abfälle zu Sammelstellen bringen.

Die Verpackungen werden in speziellen Sortieranlagen nach Materialarten getrennt und weiterverarbeitet. Hoch spezialisierte Anlagen sorgen dafür, dass verschiedene Materialien wie Kunststoff, Metall und Papier sortenrein getrennt und recycelt werden können.

Finanzierung

Die Finanzierung des Dualen Systems erfolgt durch Beteiligungsentgelte, die von den Herstellern und Händlern gezahlt werden, die Verpackungen in Umlauf bringen. Diese Kosten werden im Produktpreis berücksichtigt, sodass letztlich die Verbraucher die Entsorgungsleistungen mitfinanzieren. Das Duale System bezahlt mit diesen Einnahmen die Entsorgungsunternehmen, die die Abfälle sammeln, sortieren und verwerten.

Bedeutung und Ziele

Das Hauptziel des Dualen Systems ist es, die Recyclingquoten zu erhöhen und die Umweltbelastung durch Verpackungsabfälle zu reduzieren. Durch das effiziente Recycling von Materialien können wertvolle Ressourcen geschont und CO2-Emissionen verringert werden. Die Initiative „Mülltrennung wirkt“ informiert und motiviert die Verbraucher, ihre Abfälle korrekt zu trennen, um die Recyclingquoten weiter zu verbessern.

Rechtliche Verpflichtungen

Hersteller und Händler, die in Deutschland Verpackungen in den Verkehr bringen, sind verpflichtet, sich bei einem dualen System zu registrieren und ihre Verpackungen zu lizenzieren. Diese Lizenzierung stellt sicher, dass die Verpackungen fachgerecht gesammelt und verwertet werden. Unternehmen, die ihrer Registrierungspflicht nicht nachkommen, dürfen ihre Produkte in Deutschland nicht vertreiben.

Umgang mit Verpackungsabfällen in Haushalten

Der richtige Umgang mit Verpackungsabfällen in Haushalten ist entscheidend für den Erfolg des Dualen Systems und das Recycling wertvoller Rohstoffe. Hier sind die wichtigsten Punkte, die Mitarbeiter in Büros und Haushalte über die Entsorgung von Verpackungsabfällen wissen sollten:

  1. Trennung der Abfälle:

    • Gelber Sack / Gelbe Tonne: Für Leichtverpackungen aus Kunststoff, Metall (wie Aluminium- und Weißblechdosen) sowie Verbundmaterialien (z.B. Getränkekartons). Diese Verpackungen sollten möglichst leer sein, müssen aber nicht ausgespült werden.
    • Papiertonne: Für Verpackungen aus Papier, Pappe und Karton.
    • Glascontainer: Einweg-Glasverpackungen, getrennt nach den Farben Weiß, Grün und Braun. Mehrwegflaschen sollten zum Pfandautomaten zurückgebracht werden.
    • Restmüll: Verpackungen, die stark verschmutzt oder nicht recyclingfähig sind, gehören in den Restmüll.
  2. Besondere Hinweise zur Mülltrennung:

    • Deckel und Verschlüsse: Müssen nicht getrennt werden, da sie in den Sortieranlagen entfernt werden.
    • Verbundverpackungen: Gehören in den Gelben Sack oder die Gelbe Tonne, auch wenn sie aus verschiedenen Materialien bestehen.
    • Kleine Verpackungen: Auch kleine Verpackungen wie Joghurtdeckel oder Schraubverschlüsse gehören in den Gelben Sack bzw. die Gelbe Tonne.
  3. Fehler vermeiden:

    • Restmüll: Küchenabfälle, Hygieneartikel oder Zigarettenstummel gehören in den Restmüll.
    • Bioabfall: Essensreste, Obst- und Gemüseschalen sollten in die Biotonne.
    • Elektrogeräte und Batterien: Müssen gesondert entsorgt werden, beispielsweise an Sammelstellen oder Wertstoffhöfen.
  4. Wertstoffhöfe und Bringsysteme:

    • In vielen Gemeinden gibt es zusätzlich Wertstoffhöfe, bei denen neben den oben genannten Abfällen auch andere Materialien wie Elektrogeräte, Sperrmüll oder Schadstoffe abgegeben werden können. Informationen über die genauen Öffnungszeiten und Annahmebedingungen bieten die lokalen Abfallwirtschaftsbetriebe.
  5. Vermeidung von Verpackungsabfällen:

    • Mehrweg statt Einweg: Nutzen Sie Mehrwegflaschen und -behälter, um Einwegverpackungen zu vermeiden.
    • Großpackungen: Kaufen Sie Produkte in größeren Verpackungseinheiten, um Verpackungsmaterial zu sparen.
    • Unverpackt-Läden: Einkaufen in Unverpackt-Läden reduziert den Bedarf an Verpackungen erheblich.
  6. Informationskampagnen:

    • Initiativen wie „Mülltrennung wirkt“ klären regelmäßig über die richtige Mülltrennung auf und geben hilfreiche Tipps zur Vermeidung von Verpackungsabfällen.

Durch die Einhaltung dieser Richtlinien können Mitarbeiter in Büros und Haushalte dazu beitragen, die Recyclingquoten zu erhöhen und wertvolle Ressourcen zu schonen. Das Duale System Deutschland ist somit ein wichtiger Baustein für eine nachhaltige Zukunft.

 
Card image cap
Die Rolle der Entsorgungsbranche im Green Deal Industrial Plan der EU
Die Europäische Union treibt mit dem Green Deal Industrial Plan (GDIP) ihre Vision für eine klimaneutrale Industrie..
Card image cap
Abfall ist sexy – warum unterschätzen wir das enorme Potenzial, das in unserem Müll steckt?
Ja, Sie haben richtig gelesen. Abfall ist sexy. Viele von uns wurden darauf konditioniert, Müll als lästig zu betrachten, etwas, das möglichst schnell verschwinden soll. Doch Abfall ist..
Card image cap
Luftballons und die Wertschöpfungskette: Ein Beispiel für ein größeres Problem
Es gibt wenige Dinge, die so viel Freude und kindliche Begeisterung auslösen wie bunte Luftballons, die in den Himmel steigen. Sei es bei Geburtstagsfeiern, Hochzeiten oder anderen Festlichkeiten – das Loslassen von Luftballons ist ein symbolischer Akt, der..
Card image cap
Erfolgsstory ZF Friedrichshafen
Vor Kurzem hatte ich das Vergnügen, an der Podcast-Episode #53 von "Gewinne Zukunft" mit Zackes Brustik teilzunehmen, in der wir gemeinsam mit..
Card image cap
Biobasierte Kunststoffe: Eine umweltfreundliche Alternative mit Herausforderungen
Biokunststoffe sind eine vielversprechende Alternative zu herkömmlichen Kunststoffen, da sie aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden können und teilweise biologisch abbaubar sind. Ihre..
Card image cap
Altglas: Nachhaltige Glasproduktion und Recycling I Bild von pix24 auf Pixabay
Altglas ist ein zentraler Bestandteil der modernen Kreislaufwirtschaft. Die Wiederverwertung von Glasabfällen spielt eine bedeutende Rolle bei der Reduzierung von Energieverbrauch und CO2-Emissionen in der Glasindustrie. Doch wie funktioniert..
Card image cap
PPK - die Bedeutung des Papierrecyclings
Papier, Pappe und Karton (PPK) sind aus unserem Alltag nicht wegzudenken. Ob in Form von Büchern, Zeitungen, Verpackungen oder Hygienepapieren – Sie nutzen PPK in vielen Bereichen. Seit den 1950er Jahren hat sich die weltweite PPK-Produktion auf über 400 Millionen Tonnen pro Jahr mehr als verachtfacht. In Deutschland..
Card image cap
Bioabfälle: Das ungenutzte Potenzial und Wege zur besseren Verwertung
Derzeit werden nur 5,6 Millionen Tonnen Bioabfälle über die Biotonne gesammelt, obwohl das Potenzial viel höher ist. Stattdessen landet zu viel im Restmüll: Knapp 40..
Card image cap
Das Entsorgungskonzept
Die Basis für ein funktionierendes, nachhaltiges und effizientes Abfallmanagement in einem Betrieb ist ein holistisches..
Card image cap
Sauber und Sortenrein: Der Schlüssel zu funktionierendem Recycling
Ein entscheidender Faktor für Recyclingverfahren ist die Reinheit und Sauberkeit der aufzubereitenden Abfälle. Denn Verunreinigungen (das Zusammenmischen verschiedener Materialien) und..
Card image cap
Ein Plädoyer für die Akzeptanz der Abfallhierarchie!
Bild von Gerd Altmann auf Pixabay Warum die Einhaltung der des §6 KrWG so wichtig ist.
Card image cap
Abfallbeauftragter vs. Abfallmanager
Klärung einer wichtigen Verantwortung Bild von Gerd Altmann auf Pixabay
Card image cap
ERFOLGSSTORY DÄTWYLER IT - Wie die konsequente Umsetzung der GewAbfV zum Erfolg führt
Die GewAbfV wurde so konzipiert, dass Abfälle in bestmöglicher Qualität der Kreislaufwirtschaft erhalten bleiben. Das Beispiel..
Card image cap
Umsetzung GewAbfV (Gewerbeabfallverordnung)
Die richtige Entsorgung von Abfällen ist eine zentrale Säule einer nachhaltigen Umweltstrategie. Besonders in gewerblichen Betrieben und Unternehmen sind klare Vorgaben zur Verwertung und Vorbehandlung von Abfällen unerlässlich. Die Gewerbeabfallverordnung (GewAbfV) in Deutschland..
Card image cap
Optimierungsprojekte in der Entsorgungsbranche: Chancen, Herausforderungen und Maßnahmenvorschläge
Optimierungsprojekte helfen zu Einsparungen und können Co2 reduzieren. Da Veränderungen in einem System vorgenommen werden, gilt es Einiges..
Card image cap
Hello World
warum wir machen, was wir machen