Der Technologiekonzern ZF konnte am Standort Schweinfurt durch die Optimierung seiner Entsorgung finanzielle Einsparungen in sechsstelliger Höhe erzielen. Das junge Unternehmen GlobalFlow hat die Führungsriege mit seinem Konzept des integrierten Wertstoffmanagements überzeugt und die Umsetzung vor Ort begleitet. Nun wurde das Projekt erfolgreich abgeschlossen und im Rahmen einer Abschlussveranstaltung präsentiert.
Abfall- und Entsorgungsmanagement auf dem Prüfstand
Vor gut zwei Jahren rückte der Entsorgungsbereich im ZF-Werk in Schweinfurt in den Fokus. Die Motivation lag dabei ganz klar in der Kostenersparnis. Durch eine öffentliche Ausschreibung suchte das Unternehmen nach einem geeigneten Fachexperten, der in dieser Hinsicht Optimierungsvorschläge machen konnte. Neben etablierten Beratungsunternehmen lud ZF unter anderem auch das damalige Start-up GlobalFlow ein, ihr Konzept zu präsentieren. „Wir haben uns letztlich für GlobalFlow entschieden, weil sie uns einfach davon überzeugt haben, dass sie das Thema Entsorgung in jedem Detail verstehen. Sie konnten das anhand ihrer Beispiele sehr authentisch und glaubwürdig am besten belegen. Und wenn wir das Ergebnis ansehen, dann hatten wir ein gutes Gespür für den richtigen Partner.“, erinnert sich Thorsten Rümmler, der als Global Commodity Manager im Einkauf unter anderem den Bereich Entsorgung und Wertstoffmanagement am ZF-Standort Schweinfurt verantwortet und das Projektteam innerhalb von ZF leitete.
In Schweinfurt haben sie alles auf den Kopf gestellt. Zumindest was das Abfall- und Entsorgungsmanagement angeht, alles kam auf den Prüfstand. Und das hat sich gelohnt. In Zusammenarbeit mit der Entsorgungsberatung GlobalFlow GmbH – ein Unternehmen, das sich auf integriertes Wertstoffmanagement spezialisiert hat -konnten sich finanzielle Einsparungen in sechsstelliger Höhe erzielen lassen. Dabei geht es aber um mehr. Als Stiftungsunternehmen achtet ZF seit jeher auf soziale, ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit. Nachhaltige Unternehmensführung wird heute schließlich immer wichtiger. Die Gründe dafür sind vielfältig. Neben der persönlichen Überzeugung von Firmenlenkern sind es auch neue Gesetze oder rein unternehmerisch getriebene Entscheidungen, die Unternehmen zu nachhaltigem Handeln zwingen.
Wie fängt man an?
Vor gut zwei Jahren rückte der Entsorgungsbereich im ZF-Werk in Schweinfurt in den Fokus. Inhaltlich konzentrierte sich das Optimierungsprojekt zunächst auf die Neustrukturierung der Sammlung von Schrotten und Standortabfällen, die Reduktion der Entsorgungskosten, die Optimierung der internen Abfalllogistik und das Erzeugen von vermarktungsfähigen Abfallströmen. Unterm Strich hat das Optimierungsprojekt neben einem sechsstelligen Einsparungsbetrag auch dazu geführt, internes Know-how in Bezug auf Entsorgung und Ressourcenmanagement aufzubauen und für das Thema zu sensibilisieren. Schweinfurt war das Pilotprojekt. Mittlerweile optimiert ZF gemeinsam mit der GlobalFlow das Wertstoffmanagement am ZF-Standort Saarbrücken und Friedrichshafen und macht sich bereits Gedanken, wie das Thema für weitere Standorte sinnvoll gestalten werden kann.
Ohne die Mitarbeit geht es nicht
Das über zwei Jahre laufende Projekt sorgte am Standort Schweinfurt für reges Interesse. Vor allem die Frage nach dem „Warum” für die Mitarbeiter zu klären, stand dabei im Vordergrund. Die Mitarbeiter müssen verstehen, worum es geht, sie müssen den Mehrwert sehen, das Thema Nachhaltigkeit mittragen und mitleben können, sonst kann eine Umsetzung auch nicht klappen. Wir haben deshalb ein Schulungskonzept erarbeitet, das komplexe Inhalte einfach aufbereitet und die betroffenen Mitarbeiter umfassend informiert·; erläutert Matthias Greb, Leiter Entsorgung am Standort Schweinfurt. Mit Erfolg, denn dass Abfall gleichbedeutend mit Sekundärressourcen gesehen werden kann, hat sich durchgesetzt. ,,Für mich war das einer der entscheidenden Effekte, dass wir Interesse geweckt haben und nun Bereiche aktiv mit ihren Ideen auf uns zukommen und Veränderung wollen; ergänzt Matthias Greb.
Wirtschaften mit Weitblick
Für ZF ist Nachhaltigkeit ein wesentlicher Bestandteil unternehmerischen Handelns. Schließlich tragen die Produkte und Innovationen des Konzerns dazu bei, Mobilität sicherer und umweltverträglicher zu machen. Was Gesellschaft und Umwelt nützt, ist praktischerweise auch ökonomisch vernünftig: Reduzieren des Energieverbrauchs sowie des Emissionsausstoßes senkt die Kosten und macht die Produkte wettbewerbsfähiger. Dazu kommt, dass immer mehr Kunden von ZF nachhaltig produzierte Produkte erwarten. Zur Nachhaltigkeit tragen aber auch erstklassig ausgebildete und dauerhaft gesunde Mitarbeiter bei. Schließlich sichern hohe Ausbildungsstandards nicht nur ein einheitliches Qualitätsniveau bei Produkten weltweit, sondern helfen auch mit, fähige Mitarbeiter langfristig ans Unternehmen zu binden. Obwohl bereits viel erreicht wurde, haben die Themen Energieeffizienz, Ressourcenschonung und Qualifikation auch weiterhin einen hohen Stellenwert. Gleiches gilt für die Verantwortung, die ZF für die Gesellschaft übernimmt. Die deutsche Initiative „ZF hilft: unter dem internationalen Dach „ we>care” unterstützt Nachhaltigkeitsprojekte vor allem zu Umwelt und Bildung in der ganzen Welt.
Wirtschaft in Mainfranken exklusiv- Verlagsveröffentlichung 08 • 2019